Manuel Ostwald

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Begründung

Ein kleines Mädchen, voller Leben, Fantasie und Spieldrang ist bei der Oma, die ohne Kontakt zum Hier und Jetzt komplett in der Vergangenheit sowie ihren Erinnerungen verhaftet ist. Deshalb ist deren Beerdigung das Einzige, was der Enkelin zum Spielen mit der schlafenden, „allerlangweiligsten Oma auf der Welt“ einfällt. Der Spielzeugbagger, der Teddy und die antiken Matroschkas der Großmutter bilden die „traurigen Gäste" ab, welche der Beerdigungsrede des Mädchens lauschen. Ihr gelingt es mit brutaler Ehrlichkeit, die nur Kindermund kundtun kann, ihre Oma im wahrsten Sinne des Wortes wach zu rütteln.

Mit leichter Hand erzählt, emotional dicht, dabei in keinem Moment sentimental, gelingt Manuel Ostwald in nur 7 Minuten ein wundervolles Stück. Dieses erzählt kindergerecht, humorvoll und generationsübergreifend nicht nur von Tod und Leben, sondern vor Allem von der Wichtigkeit des Kontakts der älteren mit der ganz jungen Generation, die sich gegenseitig inspirieren können, dem Leben gemeinsam neue Erinnerungen abzutrotzen.

Dabei werden die Figuren trotz der knappen Minutenanzahl rhythmisch perfekt, mit großer Zärtlichkeit, Ruhe und mit präzise gewählten, oft unerwarteten Dialogen, zusammengeführt.

All das hat vom Drehbuch des jungen Autors für den Film „Die allerlangweiligste Oma auf der Welt“ überzeugt und wir sind gespannt auf das, was wir von diesem Talent in Zukunft hören werden.

Die Jury des MDR-Rundfunkrates zeichnet diesen besonderen Film mit dem Preis für das beste Drehbuch aus.