GOLDENER SPATZ 1979

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  • Hervorgegangen ist das „Nationale Festival ‚Goldener Spatz’ für Kinderfilme der DDR in Kino und Fernsehen“ aus den Kinderfilmwochen, die alle zwei Jahre in verschiedenen Städten der DDR stattfanden. Der GOLDENE SPATZ sollte nun neben einem Publikums- vor allem auch ein Arbeitsfestival werden, das den „Film- und Fernsehschaffenden“ die Gelegenheit bot, „sich gegenseitig näher mit den Ergebnissen der letzten zwei Jahre ihrer Arbeit bekannt zu machen und den Erfahrungsaustausch über die gemeinsame ideologisch-künstlerische Verpflichtung zu pflegen“. (Hans-Jürgen Stock, unveröffentlicht, Festivalarchiv)
  • Die GOLDENEN SPATZEN in den Kategorien Spiel-, Animations-und Dokumentarfilm vergab die Fachjury, sowie verschiedene Ehrendiplome und Sonderpreise. Die Kinderjury verlieh in den drei Kategorien Ehrenpreise, konnte aber auch Filme mit einem Ehrendiplom auszeichnen.
  • Die Eröffnungsveranstaltung fand am 2. Februar 1979 um 19.30 Uhr im „Panorama-Palast“ mit dem Film DES HENKERS BRUDER, Regie: Walter Beck statt.
  • Laut Festivaldirektor Ronald Trisch haben nahezu 100.000 Kinder in sieben Städten des Bezirks Gera die 40 Wettbewerbfilme gesehen, 300 Filmschaffende waren beim Festival anwesend.
  • 23 internationale Gäste haben das Festival besucht.
  • Neben dem Wettbewerbsprogramm gab es eine Retrospektive zum DEFA-Märchenfilm.
  • Täglich gab es Zuschauergespräche zu den Wettbewerbsblöcken sowie am Abend Arbeitsgespräche der „Film- und Fernsehschaffenden“.
  • Pädagogen wurde ein Spezialkurs Filmerziehung zum Thema „Rezeptionstheoretische Grundlagen der Aneignung von Spielfilmen“ unter der Leitung von Dr. Siegfried Hamisch angeboten.
  • Die Abschlussveranstaltung fand am 9. Februar um 13.30 Uhr statt. Sie dauerte 60 Minuten. Anschließend gab es im „Klubhaus der Bergarbeiter“ einen „Pionierfilmball“.
  • Die Kinder des Bezirks Gera wurden zu einem Zeichenwettbewerb aufgerufen.
  • „Handelswarenerzeugnisse, die Souvenircharakter des Festivals besitzen“ wurden in Auftrag gegeben (Quartett mit Märchenmotiven, Schiebebilder, Abplättbögen, bedruckte Textilien etc.).

Preisträger

Preise der Jury des jungen Publikums

  • Spielfilm: EIN SCHNEEMANN FÜR AFRIKA, Regie: Rolf Losansky, Produktion: DEFA-Studio für Spielfilme
  • Dokumentarfilm: SM - DER EHRENGAST, Regie: Günter Meyer, Produktion: Fernsehen der DDR
  • Animationsfilm: RÜBEZAHL UND DER GLASMACHER und RÜBEZAHL UND DER WANDERBURSCHE, Regie: Werner Krauße, Produktion: DEFA-Studio für Trickfilme
  • Ehrendiplom der Kinderjury: ROTSCHLIPSE, Regie: Helmut Dzuiba, Produktion: DEFA-Studio für Spielfilme
  • Ehrendiplom der Kinderjury:DIE SCHUHPUTZER VOM ROSSIO, Gestaltung: Gruppe Dr. Katins, Produktion: Fernsehen der DDR

Preise der Fachjury

  • Spielfilm: DAS RAUMBTIER, Regie: Walter Beck, Produktion: DEFA-Studio für Spielfilme
  • Dokumentarfilm: SPRACHE DER SCHRITTE, Regie: Ernst Cantzler, Produktion: Fernsehen der DDR
  • Animationsfilm: URWALDMÄRCHEN, Regie: Katja Georgi, Produktion: DEFA-Studio für Trickfilme

Beiträge

Kategorie Spielfilm

Schaufenstergestaltung für den Eröffnungsfilm des Festivals, Foto: Schovanek
  • DANN STEIG’ ICH EBEN AUS
  • DES HENKERS BRUDER
  • DES KLEINEN LOKFÜHRERS GROSSE FAHRT
  • EINE VOLLKOMMEN ERLOGENE GESCHICHTE
  • EIN KOLUMBUS AUF DER HAVEL
  • EIN SCHNEEMANN FÜR AFRIKA
  • EIN SONNTAGSKIND, DAS MANCHMAL SPINNT
  • JOZIA – DIE TOCHTER DER DELEGIERTEN
  • DER MEISTERDIEB
  • DAS RAUBTIER
  • ROTSCHLIPSE
  • SPUK UNTERM RIESENRAD
  • TAMBARI
  • TRAMPEN NACH NORDEN
  • WER REISST DENN GLEICH VORM TEUFEL AUS
  • DIE ZERTANZTEN SCHUHE

Kategorie Dokumentarfilm

  • BALD BIN ICH PIONIER
  • COPIHUITO
  • EIN GELBES PFERD, SCHNELL WIE DER WIND
  • DIE KRANICHE FLIEGEN IM KEIL
  • SCHMETTERLINGE
  • DIE SCHUHPUTZER VON ROSSIO
  • SM – DER EHRENGAST
  • SPRACHE DER SCHRITTE
  • WENN DU AN CHILE DENKST
  • WIR BEKOMMEN EIN BABY
  • DER WIRKLICHKEITSTRÄUMER

Kategorie Animationsfilm

  • AUF DER WIESE AM BACH
  • ERZGEBIRGISCHES SPIELZEUG
  • JEDER SINGT AUF SEINE WEISE
  • KIESELCHEN
  • KNOPFGESCHICHTEN – WIESE
  • PETER VOM ROSENHÜGEL
  • ROTKÄPPCHEN
  • RÜBEZAHL UND DER GLASMACHER
  • RÜBEZAHL UND DER WANDERBURSCHE
  • URWALDMÄRCHEN
  • VOM KATZENKIND UND DEM FRÜHLINGSWIND
  • DIE WUNDERSAME BLUME
  • ZOOSERIE – MAUS

Jury des jungen Publikums

1979 Kinderjury 01.jpg
Die 13 Jurykinder und ihre Mentorin Ingeborg Zimmerling
  • Dieter, Gera
  • Stefan, Gera
  • Annelie, Gera
  • Robby, Gera
  • Mario, Gera
  • Frank, Gera
  • Jens, Gera
  • Torsten, Gera
  • Jana, Gera
  • Jörg, Gera
  • Tom, Gera
  • Jeannine, Gera
  • Birgit, Gera

Fachjury

  • Heinz Hofmann (Präsident), Publizist/Film- und Fernsehkritiker
  • Monika Anderson, Regisseurin
  • Werner Bergmann, Kameramann und Regisseur
  • Klaus Beuchler, Schriftsteller
  • Celino Bleiweiß, Regisseur
  • Claus Dobberke, Regisseur
  • Thomas Kuschel, Regisseur
  • Hans Müller, Stellvertretender Direktor des VEB Progreß
  • Filmverleih
  • Rolf F. Müller, Grafiker
  • Karin Sedler, Dramaturgin
  • Hans Serowski, Diplomszenograf

Pressespiegel

Jens Rudolph, 13 Jahre, in: Sonntag 5-1979 „Abenteuerfilme habe ich am liebsten. DIE SÖHNE DER GROSSEN BÄRIN habe ich schon dreimal gesehen. Mir gefielen aber auch die FÜNF PATRONENHÜLSEN, na und natürlich auch die ganzen anderen Indianerfilme. Dann habe ich jetzt auch JAKOB DER LÜGNER gesehen. Der handelt von den Leuten im Ghetto, in der Zeit des Faschismus. Ich fand den Film ganz schön traurig, aber er hat mir trotzdem sehr gefallen, der war richtig gut. Ich wollte mir ja auch die SIEBEN SOMMERSPROSSEN ansehen, aber meine Eltern haben mich nicht ’reingelassen. Ich finde das nicht richtig. Meine Schwester hat ihn schon gesehen und alle aus meiner Klasse, und ich kann nicht mitreden. Ich kenne die Geschichte ja vom Erzählen, ich weiß aber nicht, was da drinnen sein soll, was noch nichts für mich ist. Frauen, die nichts anhaben, kann ich ja fast jeden Tag im Fernsehen sehen, das ist doch nichts Besonderes.“

Heinz Hofmann, Präsident der Fachjury, in: Nationalzeitung, Berlin (Ost) 2.2.1979 „Die Fachjury, (…), hat die Aufgabe, Entwicklungen und Tendenzen des Kinder- und Jugendfilmschaffens einzuschätzen, auf neue Möglichkeiten und notwendige Entwicklungsschritte aufmerksam zu machen – und das im Interesse des jungen Zuschauers wie der Film- und Fernsehschaffenden. Dabei wird für alle Beteiligten von besonderem Nutzen sein, was die selbständig arbeitende Kinderjury, der Mitglieder von Pionierfilmklubs angehören, für Entscheidungen trifft. Selbstverständlich wird sich die Fachjury auch in diesem Kreis dem Erfahrungsaustausch stellen. Und wo über Filme gesprochen wird, da gibt es neben Lob auch Kritik. Entscheidend sind schlüssige Begründungen, die akzeptiert und genutzt werden.“


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